SolSol – a solar project for PNG

I have spent my childhood years in Papua New Guinea (PNG). More than 50 years later I have now returned to lead a project on behalf of the Evangelical Lutheran Church of Papua New Guinea (ELCPNG) for the supply of solar energy to church institutions in rural areas.

PNG is a country of breath-taking beauty and also with very harsh, rough and tough living conditions for its population. It is a country rich on natural resources, including gas, gold, copper, iron ore, nickel, also fish, tropical wood, coffee, cocoa and palm oil. All these resources are being exploited and exported for processing by foreign companies, often Chinese. Later, they will be re-imported again as industrial goods and food products at much higher prices. This is exploitation in classical colonial style and a massive value drain for the country’s economy.

PNG’s society had to catch up on roughly 3,000 years of civilization history within only 3 generations. The society has been catapulted from stone age to the era of electricity, airplanes, computer, internet and Whatsapp within a span of a person’s lifetime. Accordingly, the cultural chasm between young urban city dwellers and their parent’s and grandparent’s generation in rural villages is huge.

Electrical energy in rural areas is often generated by diesel generators, provided that fuel can be supplied on a regular basis and that transport capacities are available. Blackouts in cities are daily normal routine, in rural areas they may extend for weeks.

The Lutheran Church operates approx. 600 schools for youths, vocational schools for adults, health centers and rural hospitals on behalf of the government. All suffer greatly from the lack of reliable energy supply and struggle to fulfill their primary duties.

The project “Rural Solar Solutions” (SolSol) aims to provide reliable energy for 20+ church institutions in rural areas by installing solar power stations capable of delivering the energy required by the entire campus and its community.

The SolSol project consists of a technical solution, i.e. the solar station itself, a social component -the embedding of the power plant in the local community- and an educational component, an “Engineering School” for young people from the community, equally for young men and women. These shall be trained with the required skills to operate, maintain and repair the solar station by own means and without need of external help from experts from a faraway city.

Thereby the young generation shall be made acquainted with sustainable green technology of the 21st century and gain valuable practical experience. This also increases their chances of success on the professional job market.

The SolSol project is currently still in its very early stages. Applications for funding have been submitted with potential donor organizations. We hope to power up the first entirely solar operated villages in PNG by early 2025.

Let the Sun shine!

SolSol – ein Solarprojekt für Papua-Neuguinea

von Markus UHLIRZ

Ich bin in Papua New Guinea aufgewachsen. Mehr als 50 Jahre später bin ich jetzt dorthin zurückgekehrt, um im Auftrag der Evangelisch-Lutherischen Kirche von Papua New Guinea ein Projekt zur Versorgung von kirchlichen Einrichtungen in entlegenen Gebieten mit Solaranlagen zu leiten.

Papua New Guinea (PNG) ist seit 1975 eine selbständige Republik und in Europa meist unbekannt. Jeder kennt Philippinen, Thailand, Singapur und Indonesien, aber die zweitgrößte Insel der Erde, PapuaNeu Guinea, zwischen Australien und dem Äquator gelegen, kennt kaum jemand. Es ist kein touristisches Reiseziel wie andere Länder Südost-Asiens. Es ist einerseits landschaftlich hinreißend schön, andererseits ist die Lebensrealität der Bevölkerung sehr einfach, rau und hart.

Das Land ist reich an Bodenschätzen wie Erdgas, Öl, Gold, Kupfer, Nickel und an Naturrohstoffen wie Fisch, Tropenholz, Kaffee, Kakao und Palmöl. Alle diese Rohstoffe werden von ausländischen -meist chinesischen- Firmen in großem Stil abgebaut bzw geerntet, exportiert und später wieder als verarbeitete Industrieprodukte und Lebensmittel wieder teuer importiert. Ausbeutung im klassischen kolonialen Stil.

Papua New Guinea hat kaum eigene Industrie, nur 15% der Population hat Zugang zu Elektrizität, das Land rangiert im Entwicklungsindex weit hinten, im Korruptions-Ranking dagegen weit vorne.

Die Gesellschaft von Papua New Guinea hat in den letzten 3 Generationen ca 3.000 Jahre an Zivilisationsgeschichte aufholen müssen. Sie haben alleine in meiner Lebenszeit von 60+ Jahren den Sprung vom Steinzeitalter zu Elektrizität, Automobil, Flugzeug, Computer bis Internet und Whatsapp bewältigen müssen. Dementsprechend groß ist die kulturelle Zerrissenheit zwischen junger Stadtbevölkerung und älteren Dorfbewohnern.

Papua New Guinea ist sehr gebirgig, unwegsam und hat sehr wenig Straßennetz. Häufige Überschwemmungen, Erdrutsche und zahlreichen Erdbeben machen Straßenbau zu einer frustrierenden Daueraufgabe. In Papua New Guinea gibt es über 800 grundverschiedene Stammessprachen, das macht die Kommunikation untereinander und miteinander erhebliche schwieriger und fördert das Clan-Denken in kleinen lokalen Einheiten. Das Prinzip „wantok“ („einer von meiner Sprache“) statt beruflicher Qualifikation ist die Grundlage für Filz, Postenvergabe und „Freunderlwirtschaft“ bis hinauf in Regierungskreise.

Elektrische Energie wird meist mit lokalen Dieselgeneratoren  erzeugt, sofern der Treibstoff herangeschafft werden kann, oft mit kleinen Motorbooten über das Meer. Stromausfälle („Blackouts“) gibt es auch in den Städten täglich, in ländlichen Gebieten oft wochenlang, bis der Generator wieder versorgt oder die Stromleitung repariert ist.

Die evangelisch-lutherische Kirche betreibt im Auftrag des Staats ca 600 Schulen für Kinder und Jugendliche, dazu ca 20 eigene Erwachsenenschulen (Seminare) für Handwerksberufe, Agrikultur, Gesundheitswesen und Seelsorgerausbildung. Dazu kommen noch ca 60 Busch-Hospitals und kleine Ambulanz-Stationen in entlegenen Gebieten zur medizinischen Erstversorgung. Alle diese Einrichtungen leiden stark unter der fehlenden oder mangelhaften Energieversorgung und können daher ihren Hauptaufgaben kaum gerecht werden.

Das Projekt „Rural Solar Solutions“ (SolSol) soll eine unabhängige Energieversorgung für ca 20-25 solcher Einrichtungen über lokale Solaranlagen sicherstellen und jeweils den gesamten Campus zuverlässig mit Strom versorgen.

Das SolSol-Projekt besteht aus einer technischen Komponente (die Solaranlage selbst) und – sehr wichtig – der sozialen Einbettung der Anlage in das Dorfwesen, damit sie als wertvolles gemeinsames Gut verstanden und erhalten wird. Dazu kommt als Ausbildungskomponente eine Art „Engineering School“ für junge Leute, Burschen und Mädeln zugleich. Hier werden die wesentlichen Kenntnisse für Betrieb, Wartung und Reparatur der Anlagen vermittelt, damit die Dorfgemeinschaft selbständig nach Unwettern, Ausfall oder Defekt die Energieversorgung wiederherstellen kann, ohne auf Hilfe aus der weit entfernten Stadt warten zu müssen.

Damit wird die junge Generation zugleich mit nachhaltiger Technologie des 21. Jahrhunderts vertraut gemacht und junge Frauen wie auch Männer erhalten eine grundlegende Basis an technischer Ausbildung, die ihre späteren Chancen am Jobmarkt erhöht.

Das SolSol-Projekt steht noch ganz am Anfange seiner Laufzeit, die Anträge zur Finanzierung sind eingereicht. Wir hoffen, Anfang 2025 damit die ersten selbstversorgten, reine solar betriebenen Dörfer in Papua New Guinea erleuchten zu können.

Let the Sun shine in!

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